Das Asyl



Das Tierasyl „ Azil Drustvo Za Zastitu Zivotinja Rijeka“ was übersetzt soviel heißt wie „Asyl-Tierschutzverein Rijeka“ liegt einige Kilometer außerhalb von Rijeka. Wenn man nicht weiß, wo es ist, würde man da nie hinfinden. Hätten wir nicht Ruza (unsere Kontaktperson in Rijeka) dabei gehabt, keine Chance!
Man biegt mal links von einer Hauptstraße in eine Art Waldweg ab. Es ist ein schmaler, holpriger, steiniger Weg und wir hatten das Gefühl, er nimmt kein Ende. Wir hatten echt Angst, dass wir uns einen Platten fahren, vor allem darf einem hier kein anderes Auto entgegen kommen, denn aneinander vorbeifahren ist unmöglich.
Das Asyl liegt mitten im Wald in einer kleinen Mulde, was heißt, wenn es hier regnet, steht alles knöchelhoch im Wasser. Es gibt weder eine Abflußmöglichkeit , eine Drainage oder ähnliches. Das ganze Gelände ist zwar eingezäunt, aber die Zäune
sind nicht sehr hoch. Es gibt auch keine Überwachungskamera oder dergleichen. Deshalb werden viele Hunde, vor kurzem eine trächtige Hündin und 2 Welpen, einfach über den Zaun geschmissen! Die Zäune zum Gelände und den Zwingern sind lediglich mit einer Kette und Schloss versehen.
Wir wurden sehr herzlich empfangen und die Asylleiterin Zdenka Jeloucan hatte absolut nichts dagegen, dass wir uns alles genau ansehen, fotografieren und dokumentieren. Die Volontaire haben sich riesig über unsere Spenden gefreut. Es gibt dort so eine Art Futterbox, wo das Futter gelagert wird und diese Box war fast leer als wir ankamen. Da sich das Asyl ausschließlich durch Spenden über Wasser hält, kann es durchaus sein, dass es mal kein Futter gibt für die Hunde. Welpenfutter ist eine absolute Rarität, deshalb sterben oft bis zu 10 Welpen in der Woche
Aktuell waren es 130 erwachsene Hunde, 6-8 Welpen und eine trächtige Hündin.
Es arbeiten dort 15 Freiwillige, die regelmäßig kommen und dann noch einige Andere, die dann mithelfen, wenn sie Zeit haben.
Damit es nicht ganz so anonym ist, hier ein paar Namen: Vilena und Pedrak waren am ersten Tag da und haben die Spenden entgegengenommen Christian ( er kommt 4 x die Woche) und Sascha waren am 2. Tag da dann gibt es noch.... Mirella, Livija, Blanka, Tanja, Jessica, Ivana, Doris, Gordana und Sanja...um einige zu nennen.
Die Leute die dort arbeiten, geben wirklich alles. Vor allem versuchen sie, den Tieren Liebe zu geben und wir haben
gesehen wie liebevoll und fürsorglich sie mit den Tieren umgehen.
Dieses Asyl hat weder Strom (ein Stromgenerator wurde gespendet und am nächsten Tag war er schon wieder weg...er wurde gestohlen) noch fließend Wasser. Das Wasser bringt die Feuerwehr, in einem Tank.... ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie das bei diesem Zufahrtsweg funktioniert ?!
Die Medikamente werden von den Volontairen mit nach Hause genommen, da es keinen Kühlschrank zur Aufbewahrung gibt ( KEIN STROM).
Die schmutzigen Decken, Handtücher, Teppiche etc. werden in einen Container geschmissen, der dann abgeholt wird (was auch kostet), da nicht gewaschen werden kann (KEIN STROM).
Es ist wohl so, dass der Bürgermeister (er wurde leider wieder
gewählt) von Rijeka generell nichts für Tiere übrig hat und ihm am liebsten wäre, wenn es das Asyl nicht mehr geben würde.
Sie standen schon mal kurz davor, dass Asyl schließen und die Hunde in die Tötung geben zu müssen, da sie die Auflagen, welche der Bürgermeister vorgegeben hat, nicht erfüllen konnten. Dass das nicht passiert ist, ist ganz allein den vielen Freiwillen dort zu verdanken. Sie haben hier ihre ganze Freizeit und Arbeitskraft investiert und versucht, mit den geringen Mitteln, die zur Verfügung standen, das Beste daraus zu machen.
Es wurde z.B. ein Welpenhäuschen gebaut, dann gibt es auch eine kleine Quarantänestation (ein kleines Gartenhäuschen) und die Zwinger wurden auch verbessert.
Durch dieses Engagement war es möglich, dass Asyl weiter zu erhalten.
Es fehlt dort wirklich an Allem. Angefangen beim Futter, Decken, Handtücher, Bettzeug.... bis hin zur Strom-und Wasserversorgung und noch vieles mehr.
Die Hunde dürfen abwechselnd auch mal frei laufen, aber es i
st überall steinig. Es gibt nicht ein kleines Stückchen grün, wo sie sich mal austoben könnten.
Es werden zwar Schutzverträge gemacht, trotzdem kann es vorkommen, dass Missverständnisse entstehen über eine Vermittlung bzw. Adoption. Es liegt einfach daran, dass jeden Tag andere Helfer da sind und
und es aus finanziellen Gründen keine festen Ansprechpartner gibt.
Hier wäre wirklich wichtig, das 1-2 Leute fest angestellt und täglich als Ansprechpartner vor Ort sind und auch alles dokumentieren, was z.B. die Neuzugänge oder Adoptionen betrifft.
Um an Spenden zu kommen, werden Kalender (Hunde aus dem Asyl) verkauft und der örtliche Radio- und Fernsehsender hat schon mal eine Reportage über das Asyl gemacht, wo um Spenden gebeten wurde. Leider wurde auch dadurch nicht der Erfolg erzielt, den sich alle erhofften!
Es gibt auch eine Hompage www.zz-rijeka.org,
Dieses Asyl braucht unsere Unterstützung, denn sowohl die Menschen die dort freiwillig arbeiten, als auch diese wundervollen Fellnasen, haben es verdient.






